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Smartphone-App soll Drogenkonsum überwachen

Mit Smartphone-App die Drogensucht loswerden? So weit möchten US-Wissenschaftler noch nicht gehen. Doch soll das Projekt iHeal die Körperdaten von Drogenabhängigen direkt an das Smartphone übermitteln, in welchem die eigenen Empfindungen in Echtzeit protokolliert werden sollen. Diese Daten könnten später zu individuelleren Behandlungsstrategien eingesetzt werden.

Dass Smartphones generell den Alltag vereinfachen können, davon gehen mittlerweile immer mehr Menschen aus. Der kleine Freund in der Tasche kann zur Navigation, als Informationsbeschaffungsquelle und zum unkomplizierten Kontakt zu Freunden und Arbeitskollegen jederzeit eingesetzt werden. Immer neue Ideen zur Nutzbarkeit eines Smartphones kommen auf. Zu nennen ist dabei auch Apples GPS+-Technologie, die in Kooperation mit dem Sporthersteller Nike entwickelt wurde und bereits seit einigen Jahren auf iPhone und iPod zu finden ist. Auch das Steuern von Licht, Waschmaschine und Toaster in der eigenen Wohnung ist mittlerweile per App möglich.

Forscher aus den USA wollen das Smartphone nun auch zum großen Bruder in Gesundheitsfragen machen. „iHeal“ soll dank spezieller Sensoren den Drogenkonsum des Nutzers überwachen und Grundlage für personenbezogenere Behandlungen werden. Edward Boyer und sein Team der University of Massachusetts Medical School haben sich der Aufgabe angenommen, ein spezielles Gerät zu entwickeln, welches in Verbindung mit einer App ein Auge auf den Anwender und dessen Körper hat.

Grundlegend erforderlich für das ehrgeizige Projekt sind „enabling technologies“, die die Behandlung von Betroffenen auch bei räumlicher Trennung zur Klinik ermöglichen. „enabling technologies“ sind eine Kombination aus der drahtlosen Verbindung zum Smartphone in letzter, und einer künstlichen Intelligenz in erster Instanz. Kern ist aber das kontinuierliche Überwachen des Körpers und der Körperfunktionen sowie die Auswertung der erhaltenen Daten. Neben der Smartphone-App iHeal wäre damit auch ein Sensorband mit Biosensoren notwendig. Dieses soll nach Edward Boyer und seinem Team elektrische Aktivitäten der Haut, Körperbewegungen generell, sowie Hauttemperatur und Pulsschlag messen. All diese Werte können bei einem drogenabhängigen Patienten Symptome des Verlangens oder der Einnahme darlegen.

Sobald Stress und Erregung festgestellt würden, soll der Nutzer den Ablauf direkt in der iHeal-App dokumentieren. Einzugeben wäre das eigene Empfinden des Verlangens und der selbst wahrgenommene Stress. Damit würde es in Kliniken möglich sein, das Verlangen von Patienten in Echtzeit nachzuverfolgen und den Punkt zu finden, an dem der Drang zur Einnahme von Drogen am höchsten wäre. Anschließend sollen aufgrund dieser Daten ganz spezielle Vermeidungsstrategien aufgebaut werden, die sich vor allem auf den Multimedia-Bereich stützen.

Laut derstandard.at gab es bereits eine Studie zur Einsatzfähigkeit von iHeal. Diese soll bei potenziellen Nutzern nicht nur Fragen zur Datensicherheit ihrer Informationen ausgelöst haben, sondern auch den Bedarf nach einem eher diskret gehaltenen Sensorband deutlich gemacht haben. So könne sich Edward Boyer für die Zukunft die Sensoren in Form einer Armbanduhr vorstellen. Auch am Fußgelenk wären Sensoren sinnvoll und diskret anzubringen.

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2 Kommentare

  1. Ich weiß zwar nicht, ob das funktioniert. Aber ich finde es gut, dass die Wissenschaft etwas für das Allgemeinwohl tut.

  2. Bei allem Respekt der Forschung gegenüber, aber jemand der wirklich süchtig ist, der vertickt das Teil eher, als damit seinen Konsum zu „überprüfen“ zu lassen.