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Apple vs. Samsung: Geforderte Entschuldigung geschickt versteckt

Die Nachrichten rund um das britische Urteil im Prozess Samsung gegen Apple haben noch kein Ende erreicht. Nachdem das Unternehmen aus Cupertino auch die Revision gegen das Urteil verloren hatte, veröffentlichte man eine recht sarkastische Entschuldigung auf der britischen Apple-Webseite. Dies sagte dem zuständigen Gericht nicht zu, und Apple wurde verpflichtet, die Entschuldigung umzutexten. Apple kam dieser Aufforderung zwar nach, nutzt aber nun einen kleinen Trick, um die Entschuldigung so gut wie möglich zu verstecken.

Javascript versteckt die Entschuldigung

Wie vom Gericht gefordert wurde die Entschuldigung an Samsung auf der Startseite der britischen Apple-Seite veröffentlicht. Jedoch nutzt Apple einen geschickten Javascript-Tweak, um den Text der Entschuldigung so vielen Blicken wie möglich zu entziehen. Egal, in welcher Auflösung man die Startseite betrachtet, man muss immer nach unten scrollen, um den Text lesen zu können. Der Tweak sorgt dafür, dass ein iPad mini Banner den Text in jeder Auflösung aus dem initial sichtbaren Bereich herausdrückt. Entdeckt wurde der kleine Trick von Mitgliedern von Hacker News sowie der Webseite Reddit.

Wer häufiger auf der Webseite von Apple unterwegs ist, der wird wissen, dass man selten scrollen muss, um zu finden, was man sucht. Apple entspricht so also den Anordnungen des Gerichts, nutzt aber erneut einen Trick, um die Wirkung der Entschuldigung zu minimieren.

Apples Bemühungen sind verständlich

Bevor man diesen erneuten Trick von Apple verurteilt, sollte man sich vor Augen führen, dass das zugrunde liegende Urteil auch für die britische Justiz etwas exzentrisch ist. Wäre Richter Colinn Birss initial davon überzeugt gewesen, dass Apple mit seinen Anschuldigungen einen Schaden bei Samsung angerichtet hat, so wäre es zu einer Verurteilung zur Zahlung von Schadensersatz gekommen. Der Zwang zu einer Entschuldigung ist eine seltsame und nicht ganz nachvollziehbare Entscheidung.

Vor diesem Hintergrund kann man durchaus verstehen, dass Apple wenig Interesse daran hat, auf seiner Webseite Werbung für die Konkurrenz zu machen. Das Urteil des britischen Gerichtes greift auf diese Weise eklatant in die unternehmerischen Freiheitsrechte von Apple ein.

Dennoch bleibt abzuwarten, ob das Gericht diesen erneuten Trick durchgehen lässt. Zudem zeigen die wiederholten Bemühungen von Apple, wie unzufrieden man in Cupertino mit dem Urteil des Gerichtes ist.

(via TUAW)

 

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4 Kommentare

  1. Urteil ist Urteil, diese Feilscherei ist doch lächerlich..

  2. Gibt’s eigentlich irgenwo einen Link zu dem Beschluss des Gerichts, wie sich Apple entschuldigen muss. Die Links zu den Urteilen auf Apples UK-Seite habe ich gefunden, dass sich Apple aber öffentlich ebtschuldigen muss, konnte ich in den Urteilen nicht finden (oder habs überlesen?).

  3. @Dauergast: Ich könnte dir einige BGH-Urteile und sogar solche vom BVerfG raussuchen, nach deren Lektüre mit etwas Sachverstand du diese Haltung schnell wieder aufgeben würdest.

  4. Nach wie vor bin ich der Meinung (ich weiß das Recht und Gerechtigkeit ebenso verschiedene Dinge sind wie Recht haben und Recht bekommen)daß, wenn das Gericht eine Entschuldigung verlangt, kein Einwand erhoben werden dürfte seitens der Richter, wenn Apple die Urteilsbegründung selbiger Richter im O-Ton zitiert. Immerhin sollten die Richter wissen, was sie als Begründung von sich gegeben haben und dafür auch stehen können. — Ist aber wohl in England alles ein bissl anders.