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Tim Cook setzt sich für ein Gesetz gegen Diskriminierung von Homosexuellen am Arbeitsplatz ein

Am kommenden Montag wird in den USA über den Employment Non-Discrimination Act (ENDA) abgestimmt, ein Gesetz mit langer Geschichte in den USA. Schon seit 1994 wird einmal alle zwei Jahre versucht, das Gesetz gegen diskriminierendes Einstellungsverhalten sowie Diskriminierung am Arbeitsplatz aufgrund der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität des Bewerbers durch die Gesetzgebung zu bekommen. Kurz vor der Abstimmung für dieses Jahr ergriff Tim Cook in einem Gastbeitrag beim renommierten Wall Street Journal Partei für das Gesetz.

ENDA Tim Cook

Warum das Gesetz die USA polarisiert

Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen: Im Jahr 2013 gibt es in den USA noch kein Gesetz, auf dessen Basis homosexuelle Bewerber sich auf dem Gerichtsweg gegen Diskriminierung im Einstellungsprozess schützen können. Die USA ist die Wiege der Menschenrechte, und die Bedeutung der [Bill of Rights](http://de.wikipedia.org/wiki/Bill_of_Rights_(Vereinigte_Staaten) für unser heutiges gesellschaftliches Selbstverständnis ist kaum in Worte zu fassen. Und dennoch müssen Menschen, die von der sexuellen Norm abweichen weiterhin gegen übermächtige Strömungen um ihre Rechte kämpfen.
Nun ist es kein Geheimnis, dass die USA ein Land der Doppelmoral ist. Es existiert sowohl (fast) grenzenlose Toleranz und Offenheit (wie man sie bspw. in weiten Teilen Kaliforniens findet) neben absolut konservativen Strömungen, die Homosexualität für eine Krankheit halten. In manchen Schulen ist die Evolutionslehre verboten und es gibt keinen Sexualkundeunterricht, und gleichzeitig beherbergt die USA die größte Pornoindustrie der Welt.
Vor diesem Hintergrund lässt sich vielleicht ansatzweise verstehen, wieso ein Gesetz gegen die die Diskriminierung von Bewerbern wegen ihrer sexuellen Identität (etwas, was in Deutschland selbstverständlich ist) einen schweren Stand in den USA hat. Gegen den ENDA argumentieren vor allem christlich-konservative Organisationen wie die American Family Association (AFA) oder die Traditional Values Coalition (TVC), die allerdings viel politischen Rückhalt haben. Letztlich läuft es auf das altbekannte Schema Demokraten (pro) gegen Republikaner (Contra) hinaus, wobei auch mehrere Republikaner hinter dem Gesetz stehen.
2007 hatte das Gesetz die größte Chance, durch den Gesetzgebungsprozess der USA zu kommen. Allerdings drohte der damalige US-Präsident George W. Bush, von seinem Vetorecht Gebrauch zu machen. Diese Drohung musste er allerdings nicht wahr machen, da das Gesetz im US-Senat stecken blieb,

Tim Cook spricht sich öffentlich für den ENDA aus

Aus der Geschäftswelt erhält der Gesetzesentwurf weitestgehend Unterstützung. So auch aus der Geschäftsführung von Apple. Tim Cook veröffentlichte einen Kommentar im WSJ, in dem er sich aufs schärfste für den ENDA aussprach. Er stellte fest, dass Apples internen Richtlinien mehr Schutz vor Diskriminierung bieten als die aktuelle Gesetzeslage. In dem Kommentar heißt es:
As we see it, embracing people’s individuality is a matter of basic human dignity and civil rights. It also turns out to be great for the creativity that drives our business. We’ve found that when people feel valued for who they are, they have the comfort and confidence to do the best work of their lives.
Der Ausgang der Abstimmung am Montag im US-Senat ist ungewiss. 60 Stimmen werden benötigt, um das Gesetz durch den Senat zu bringen. Die Anzahl an Demokraten sowie Republikanern, die dem Gesetz Unterstützung zugesichert haben, liegt bei 59. Es fehlt also momentan an einer Stimme. Und selbst wenn das Gesetz es durch den Senat schafft, muss es immer noch die Hürde des US-Repräsentantenhauses überwinden. Hierbei ist der Ausgang sogar noch ungewisser. Als letztes muss der US-Präsident zustimmen. Barack Obama hat dem Gesetz jedoch bereits seine Zustimmung zugesichert.

(via AppleInsider)

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5 Kommentare

  1. Es wird schon lange vermutet, dass Tim Cook homosexuell ist, daher ist sein Einsatz absolut verständlich und wie ich finde total notwendig. Dieser ganze Diskriminierungsscheiß gehört abgeschafft. Wir leben nicht mehr im Mittelalter.

  2. @Bildman

    Es ist schon offiziell das er homosexuell ist.(Habe ich gehört)
    Ich finde es gut das er sich dafür einsetzt.

    Aber Putin wird wohl kein iPhone mehr kaufen ;D

  3. Alles Alibi

  4. Find ich klasse. Bin auch schwul und hatte bisher keine Probleme damit. Warum auch. Ist nur ein Teil meines Ichs. Finde Diskriminierung in jeder Hinsicht heutzutage fehl am Platz. Leider ertappe ich mich ab und an mal wie ich selbst jemanden diskriminiere. Also fäng die Arbeit primär bei mir selbst an. Bevor ich Gleichberechtigung von anderen verlange. Desen sind sich viele nicht bewusst. Und da liegt das Problem.

  5. Schwule sind ja mal echt abartig ! Es diskriminiert sowieso jeder jeden ! Das liegt in der Natur des Menschen. Aber ihr seit sowieso anderes.