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Französischer Reseller verklagt Apple

Apple hat mit den Apple Stores gut funktionierende, zum Unternehmen gehörende Verkaufsstellen. Dies war jedoch nicht immer so. Es gab eine Zeit, in der Apple sich weitgehend auf von dritten betriebene Reseller verlassen musste. Genau diese Reseller klagen heute immer wieder darüber, dass Apple die eigenen Stores bevorzugt und so für unfaire Wettbewerbsbedingungen sorgt. Jüngstes Beispiel ist eine Klage von eBizcuss, Apples größtem Reseller in Frankreich.

Der Chef von eBizcuss betont zwar, er unterstütze Apple seit dem Apple II, beklagt aber, dass seine Firma seit der Eröffnung des ersten Apple Stores in Frankreich 2009 mit Problemen zu kämpfen habe. Nachdem seine 16 Filialen 2011 aufgrund von verspäteten und nicht ausreichenden Lieferungen von iPads 2 und iPhones 4s im Jahr 2011 30 % weniger Umsatz gemacht haben als im Vorjahr, habe er sich zu der Klage gezwungen gesehen. Die Geräte seien in den Apple Stores stets zur Genüge vorhanden gewesen, während seine Filialen die Nachfrage der Kunden nicht erfüllen konnte.

Zudem seien die Bedingungen, die Apple an seine Reseller stelle, zu hart. eBizcuss habe ungefähr 6,5 Millionen Dollar ausgeben müssen, um das Kassensystem an Apples Kriterien anzupassen. Gleichzeitig macht Apple es für die Reseller unmöglich, Geschäftskunden zu gewinnen, da diesen Preise angeboten werden, die unter denen liegen, für die Apple  seine Hardware an die Reseller verkauft.

Dies ist nicht die erste Klage dieses Inhaltes gegen Apple. MACadams, ein weiterer Apple Reseller, hatte bereits 2004 zusammen mit 2 anderen Resellern ein Klage eingereicht, in der es um die Bevorzugung von Apples hauseigenen Retail-Stores ging.

Apple gab an, das bei neuen Produkten die Nachfrage immer so hoch sei, dass es stets zu Lieferschwierigkeiten komme. Sollte Apple tatsächlich seinen eigenen Stores den Vorzug geben, schadet dies dem Geschäft der Reseller. Schließlich kauft der Kunde dort, wo er das Produkt auch am schnellsten bekommt. Dave Greenbaum von GigaOM (engl.) schrieb, er empfinde das Verhalten von Apple gegenüber seinen Resellern langsam als „feindselig“. Sollte Apple diese Politik fortführen, könnte dies langfristig die Reseller vom Markt drängen. Dies wäre schlecht für den Kunden, da Apple seine Retail-Stores nur in großen Städten eröffnet und Kunden in kleineren Städten, die bisher von Resellern versorgt werden, nur noch den Apple Online Store als Option hätten.

Wir werden euch auf dem Laufenden halten, wie das Gericht in Frankreich entscheidet.

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5 Kommentare

  1. Ich denke das ganze wird Sande verlaufen. Wie Apple zur Klage schon gesagt hat sind neue Produkte so begehrt das es anfangs zu Lieferachwierigkeiten kommt. Da ist es DOC normal das Apple erstmal seine eigenen Regale füllt anstatt Drittanbietern das Feld zu überlassen.

  2. Außerdem ist es ja ein Teil der Marketing-Strategie von Apple neue Produkte für eine gewisse Zeit zu begrenzten Mengen in den Markt zu lassen. Während Samsung und Co. Massen produzieren und dann die Läden fluten in der Hoffnung das sich die ganzen Teile dann irgendwie schon verkaufen, geht Apple den Weg eine begrenzte Stückzahl zu produzieren deren Absatz gesichert ist und dann entsprechend der Nachfrage für Nachschub zu sorgen.

  3. themanwhochangedtheworld

    Die sollten froh sein, dass Apple sie überhaupt am Geschäft teilhaben lässt. Immerhin verkaufen sich Apple Produkte die warme Semmeln, da sollte man vorsichtig sein das man es sich mit Apple nicht verdirbt. Zudem ist es verständlich das Apple die eigenen Läden bevorzugt, wenn das nicht vertraglich irgendwie geregelt ist wird diese Klage denke ich ins Nichts laufen.

  4. Die Unternehmen haben einiges ausgegeben nur um überhaupt Reseller zu werden (Allein schon der Vertragstarif kostet ein halbes Vermögen), dann ist ihr Ärger doch eigentlich Verständlich. Außerdem ist es doch mitlerweile Umgekehrt: Die Reseller sind von Apple Abhängig, da viele eigentlich nur Apple Produkte verkaufen. So ist hier der Ärger über einen Einkommensverlust begründet.

  5. Zitat themanwhochangedtheworld :

    Die sollten froh sein, dass Apple sie überhaupt am Geschäft teilhaben lässt. Immerhin verkaufen sich Apple Produkte die warme Semmeln, da sollte man vorsichtig sein das man es sich mit Apple nicht verdirbt. Zudem ist es verständlich das Apple die eigenen Läden bevorzugt, wenn das nicht vertraglich irgendwie geregelt ist wird diese Klage denke ich ins Nichts laufen.

    Wenn man Reseller von Produkten ist – egal, ob Apple oder andere – ist man Unternehmer und auch Arbeitgeber. Es geht also nicht um deas „große Glück“ Apple Produkte verkaufen zu können, sondern ums Überleben von Firmen, die in Europa für Apple Umsatz gemacht haben und auch ihren Teil dazu beigetragen haben, dass Apple das ist, was es heute ist.
    Die Strategie, die Reseller den Markt erschließen zu lassen, um sich dann mit Stores ins gemachte Nest zu setzen und dazu auch noch für Lieferknappheit bei den Resellern zu sorgen, ist m.E. schon etwas rücksichtslos.

    Es geht nicht um barmherziges schenken, sondern einfach nur um Fairness, denn Apple hat das Volumen der Produktion in der eigenen Hand.