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Apple Zeitungskiosk: iPad-User geben 70.000 Dollar pro Tag für digitale Zeitschriften aus

Mit iOS 5 hat Apple den Newsstand – oder zu deutsch Zeitungskiosk – eingeführt, in dem die User Zugang zu digitalen Zeitschriften haben und diese auch abonieren können. Durch die App stiegen die Verkaufszahlen von digitalen Abos für einige Verlage sprunghaft an. Die Analytikfirma Distimo hat kürzlich eine Statistik veröffentlicht, die den Erfolg der App in Zahlen ausdrückt.

Laut Distimo geben die User von Apples iPad im Durchschnitt 70.000 US-Dollar am Tag im Zeitungskiosk aus. Die beliebtesten Zeitschriften sind die New York Times, The Daily and The New Yorker. In diesen Top 3 offenbart sich auch gleich ein Problem des Zeitungskiosks für deutsche Nutzer. Die Auswahl an deutschen Zeitschriften  ist auch nach einem halben Jahr eher gering. Die berliner Tageszeitung Der Tagesspiegel und die Kölnische  Rundschau sind die einzigen deutschen Tageszeitungen, die über den Zeitungskiosk erhältlich sind. Ansonsten sind eher spezialisierte Magazine wie beispielsweise das Golf Journal oder Tätowier Mag im Angebot.

Der Großteil der 70.000 Dollar scheint also von amerikanischer Seite produziert zu werden. Die Statistik berücksichtigt nur iPad-User, Newsstand-Verkäufe über das iPhone sind nicht erfasst. Diese dürften allerdings auch nicht so hoch ausfallen. Wenn man die 70.0000 Dollar am Tag in Verhältnis zu den bisher verkauften iPads setzt, dann zeigt sich, dass der Newsstand weltweit noch auf seinen Durchbruch wartet. Bei ca. 65 Millionen bisher verkauften iPads gibt jeder User pro Tag 0,001 Cent für digitale Abos aus.

Vor allem in Deutschland wäre eine Erweiterung des Angebots wünschenswert. Es ist aber unwahrscheinlich, dass die großen Tageszeitungen in absehbarer Zeit im Zeitungskiosk erhältlich sein werden. Grund hierfür ist, dass bei Abos, die über die App abgeschlossen werden, die üblichen 30 % Umsatzbeteiligung an Apple zu entrichten sind. So lassen sich auch in Apps von großen deutschen Zeitungen, beispielsweise der FAZ, keine ganzen Ausgaben käuflich erwerben, sondern lediglich „Monatsabos“ für die über die App erhältlichen Inhalte abschließen.

Aber es gibt auch andere Beispiele, bei denen die fehlende Integration in den Zeitungskiosk nicht verständlich ist. So lassen sich beispielsweise Ausgaben der Wochenzeitung Die Zeit über die gleichnamige App per in-App-Kauf erwerben. Hier erhält Apple auch 30 % der Einnahmen, der Verlag würde also keinen Verlust machen, wenn er die Zeitung in den Zeitungskiosk einbinden würde.

In jedem Fall bleibt die App für Deutschland wohl eher mäßig interessant, solange das Angebot nicht größer wird.

 

Quelle: Business Insider (engl.)

Die Statistik ist nicht verlinkt, da ein Download nur unter Angabe des Namens und der E-Mail-Adresse möglich ist.

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