Auf den ersten Blick könnten WordPress und Apple nicht unterschiedlicher sein. Hier haben wir WordPress: den Champion der Open-Source-Welt, frei verfügbar, chaotisch, anpassbar bis auf die letzte Codezeile und der Motor von über 40 % des Internets.
Auf der anderen Seite steht Apple: der Gigant des „Walled Garden“ (geschlossenes Ökosystem), bekannt für absolute Kontrolle, Premium-Hardware und proprietäre Software. Doch in der Realität gehen diese beiden Giganten eine Symbiose ein, die das moderne Webdesign und die Content-Erstellung maßgeblich prägt. Hier ist der Grund, warum diese Kombination so gut funktioniert.
Die Philosophie: Ästhetik trifft auf Funktionalität
Steve Jobs sagte einst: „Design ist nicht nur, wie es aussieht und sich anfühlt. Design ist, wie es funktioniert.“
Diese Philosophie hat längst die WordPress-Welt erreicht. In den Anfangsjahren war WordPress oft klobig und nur etwas für Bastler. Doch durch den Einfluss von Apples Design-Standards – die Nutzer daran gewöhnt haben, dass Software intuitiv und schön sein muss – hat sich WordPress gewandelt.
Der Gutenberg-Editor (der Block-Editor von WordPress) ist das beste Beispiel für diese „Apple-fizierung“. Er versucht, das Erlebnis des Schreibens so visuell und reibungslos zu gestalten, wie man es von einer iOS-App kennt. Das Ziel ist Simplicity: Komplexe Technik im Hinxtergrund verstecken und dem Nutzer eine saubere Oberfläche bieten.
Warum Entwickler den Mac lieben
Besucht man eine WordCamp-Konferenz, sieht man ein Meer von leuchtenden Äpfeln. Warum entwickeln die meisten WordPress-Profis auf Apple-Geräten?
- Das Unix-Fundament: macOS basiert auf Unix. Das macht es für Webentwickler unglaublich einfach, Serverumgebungen lokal zu simulieren. Tools, die auf Linux-Servern laufen (wo WordPress zu Hause ist), fühlen sich auf dem Mac heimisch an.
- Lokale Entwicklungstools: Apps wie Local WP oder Valet laufen auf Macs oft performanter und stabiler. Der Workflow von „Code schreiben“ bis „Ergebnis sehen“ ist auf einem MacBook Pro oft nahtlos.
- Das Display: Webdesigner müssen wissen, wie ihre WordPress-Themes auf den besten Bildschirmen aussehen. Das Retina Display von Apple ist der Industriestandard. Wenn eine Seite hier pixelig aussieht, muss das CSS angepasst werden.
Das Ökosystem: WordPress in der Tasche
Die Synergie geht über den Desktop hinaus. Apples iPad und iPhone haben die Art und Weise verändert, wie wir Blogs konsumieren und verwalten.
- Mobile First Indexing: Da Apple das mobile Surfen mit dem iPhone revolutioniert hat, zwang dies Google und WordPress-Theme-Entwickler dazu, „Responsive Design“ zur Priorität Nr. 1 zu machen. WordPress-Plugins oder ein Theme, das auf einem iPhone nicht perfekt aussieht, ist heute nutzlos.
- Apps und Integrationen: Die offizielle WordPress-App für iOS ist tief in das Apple-Ökosystem integriert. Sie ermöglicht es Bloggern, Fotos direkt aus der Apple-Cloud in ihre Mediathek hochzuladen und Beiträge von unterwegs zu publizieren.
- Apple News: Für Publisher ist die Integration von WordPress in Apple News ein mächtiges Werkzeug, um Millionen von Lesern direkt auf ihren iPhones zu erreichen.
Fazit: Gegensätze ziehen sich eben doch an
WordPress und Apple repräsentieren zwei verschiedene Ideologien: Freiheit vs. Perfektion. Doch genau deshalb brauchen sie einander. Apple liefert die perfekte Hardware und die ästhetischen Ansprüche, die WordPress-Entwickler dazu anspornen, bessere, schönere und benutzerfreundlichere Webseiten zu bauen.
Wer heute eine moderne, leistungsstarke Webseite erstellt, tut dies wahrscheinlich mit Software, die allen gehört (WordPress), auf einer Hardware, die exklusiv ist (Apple). Es ist eine Ehe aus Vernunft und Leidenschaft, die das Internet, wie wir es kennen, am Laufen hält.
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