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Lightning: Strenge Vorschriften limitieren Zubehör

Mit dem iPhone 5 führte Apple einen neuen Anschluss ein, der den alten 30-Pin-Anschluss ersetzte. Damit hält Apple weiter einen proprietären Anschluss für seine Geräte, der allerdings auch einige Vorteile gegenüber dem normalerweise verwendeten Micro-USB-Anschluss hat. Außerdem bietet das proprietäre System für Apple den Vorteil, das Zubehör von Drittherstellern besser kontrollieren zu können. Die New York Times wirft in ihrem Blog einen Blick darauf, wie Apple mit dem „Made for iPhone“-Programm (MFI) Kontrolle über das veröffentlichte Lightning-Zubehör ausübt.

Apples MFI-Programm und Lightning

Nach der Einführung von Lightning mit dem iPhone 5 ersetzte Apple nach und nach den Anschluss jedes iOS-Gerätes mit dem neuen Konnektor. Egal, ob man ein aktuelles iPhone, iPad oder einen iPod kauft: Jedes der Geräte verfügt über den neuen Anschluss. Das sorgte bei manchem Kunden für etwas Ärger, schließlich ist sämtliches in den letzten Jahren erworbene Zubehör obsolet geworden bzw. nur noch mit einem entsprechenden Adapter nutzbar, was zu Einbußen in der Nutzerfreundlichkeit führt.

Doch nicht nur für die Kunden ist der Umstieg mit Unannehmlichkeiten verbunden. Auch die Zubehörhersteller müssen über deutlich höhere Hürden springen als zuvor, wenn sie Zubehör für den neuen Anschluss anbieten wollen. Grund hierfür ist die Art und Weise, wie Lightning in Apples MFI-Programm eingebunden ist. Wenn ein Zubehörsteller ein Zubehörteil für Lightning herstellen will, dann muss dieses anders als vorher beim 30-Pin-Konnektor von Apple lizensiert werden. Das ist auch der Grund, warum es bisher nur recht wenig Zubehör für den Lightning-Anschluss gibt.

Offiziell begründet Apple dies damit, dass die Hersteller auf diese Weise Support, Dokumentationen, Werkzeuge sowie das Zertifizierungslogo erhalten, das garantiert, dass das Zubehör den von Apple gesetzten Spezifikationen einhält und komplett mit dem iOS-Gerät kompatibel ist. So können Beschädigungen sowie nicht funktionierendes Zubehör ausgeschlossen werden.

Neben dieser Begründung gibt es aber auch Stimmen, die davon ausgehen, dass Apple diese Maßnahme aus rein wirtschaftlichen Gründen einführte. Und die Lizenzgebühren für Lightning können sich sehen lassen: Bis zu 25 Prozent des Umsatzes, der mit dem Produkt erzielt wird, müssen die Hersteller auf den Tisch legen. Inzwischen beinhaltet das MFI-Programm auch Vorschriften über den Mindeststandard beinhalten, den die Hersteller bezüglich der Arbeitsbedingungen im Fertigungsprozess einzuhalten haben.

Die New York Times führt in ihrem Blogeintrag einen weiteren Grund auf: Apple ist auf diese Art in der Lage, billiges, qualitativ schlechtes Zubehör vom Markt fernzuhalten, die die Marke iPhone beschädigen könnten. Zitiert wird Ross Howe vom Zubehörsteller Mophie, der sagt dass Apple gut darin sei, „das Nutzererlebnis vom einen bis zum anderen Ende zu kontrollieren“.

Apple setzt die Lizenzbedingungen rigoros durch

Um die Bedingungen des MFI-Programms durchzusetzen, steht Apple der Gerichtsweg offen. Es handelt sich um geschützte Technologien, nicht genehmigte Produkte verletzen daher Apple-Patente. Das reichte dem iPhone-Hersteller aber nicht aus, denn bekanntermaßen kümmern sich vor allem Firmen aus dem asiatischen Raum wenig um rechtliche Hürden. Und so ist im Lightning-Anschluss ein Sicherheitschip implementiert, der mit dem iOS-Gerät kommuniziert. Der Nachbau ist möglich und auch bereits erfolgt, aber dennoch limitiert diese Maßnahme die Menge an nicht lizensierten Zubehör stark. Außerdem könnte man dennoch hergestelltes Zubehör ohne Lizenz duch Software-Updates unbrauchbar machen.

Finger weg von nicht genehmigtem Zubehör

Auch wenn das Angebot an offiziellem Zubehör noch nicht umwerfend ist, ist dennoch ausdrücklich zu empfehlen, nur lizensiertes Zubehör zu erwerben. Wer sich für ein Produkt von Apple entscheidet, der entscheidet sich bewusst für ein geschlossenes System, das perfekt aufeinander abgestimmt ist. Dieses System hat allerdings einen Preis, der von Apple diktiert wird. Käufer von Apple-Produkten wissen allerdings vorher, worauf sie sich einlassen. Durch das MFI-Programm kann Apple perfekt funktionierendes Zubehör garantieren, und hohe Qualität ist für die meisten einer der Hauptgründe, zu einem Gerät von Apple zu greifen. Diese Qualität dann durch minderwertiges Zubehör zu kompromittieren wäre schlicht und einfach nicht konsequent.

 

(via MacRumors)

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4 Kommentare

  1. Ist doch richtig so, dass es zertifiziert wird. Ich persönlich finde den Anschluss auf jeden fall besser.

  2. Ein Original-Zubehör hat sich in der Vergangenheit letztendlich immer bewährt. Kein Mensch kauft sich einen Mercedes und baut sich dann bei Bedarf einen Lada Auspuff ein.

  3. es nervt trotzdem tierisch, dass man durch so eine vorschrift ewig auf eine telefonschale für´s auto warten muss!!!

  4. Ja heul doch