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Cloud-Gaming gestaltet sich auf Apple-Geräten schwierig

Cloud-Gaming ist auf dem Vormarsch und ist aktuell dabei, die Welt der Videospiele auf den Kopf zu stellen. Die Technologie, die es Gamern erlaubt, über das Internet Konsolen- und PC-Spiele zu streamen, ohne diese herunterladen oder installieren zu müssen, könnte die Art und Weise, wie die Menschen in Zukunft Videospiele spielen, dramatisch verändern. Eine Vielzahl an Vorteilen und Möglichkeiten werden mit der neuen Technologie möglich, die besonders mit dem neuen Mobilfunkstandard 5G weiter an immensem Aufschwung gewinnen sollte. Bereits jetzt gibt es einige Anbieter auf dem Cloud-Gaming-Markt, doch Apple stellt sich quer und macht es den Anbietern schwer oder gar unmöglich, ihre Services auch für iOS-Geräte verfügbar zu machen.

Cloud-Gaming verändert die Welt der Videospiele

Beim Cloud-Gaming wird zum Angebot von Videospielen die Technologie des Cloud-Computings eingesetzt. Der Spieler greift über das Internet auf ein entferntes Netzwerk an Rechenzentren zu, auf denen die Videospiele abgespielt werden. Die Rechenleistung, die dem Spieler über die Cloud zur Verfügung gestellt wird, ist immens und schafft es, selbst Videospielschwergewichte abzuspielen. Beim Gamer wird lediglich das Bild des Games auf den Bildschirm live über das Internet übertragen. Der gigantische Vorteil: Als Nutzer muss man nicht mehr selbst über die benötigte Rechenleistung für Videospiele verfügen. Mit einer schnellen Internetverbindung können damit auch leistungsintensive Games auf leistungsschwachen Geräten wie etwa sämtlichen Mobilgeräten oder auch dem Fernseher gespielt werden. Gemeinsam mit den neusten Technologien wie der virtuellen und erweiterten Realität, lässt die Cloud die Zukunft der Videospiele deutlich näher rücken, die die Art und Weise, wie wir Videospiele, aber auch traditionelle Spiele wie Poker und Co. spielen, deutlich verändern wird. Während aktuell noch die Kommunikation zwischen Server und Endgerät gelegentlich für Lags sorgt, könnte der rasant schnelle neue Mobilfunkstandard 5G mit Downloadgeschwindigkeiten im Gigabitbereich zukünftig die Spielerfahrung im Stream noch verbessern und den Trend weiter ankurbeln.

Apple macht Cloud-Gaming-Anbietern das Angebot auf iOS schwer

Die Zukunft der Videospiele rückt näher, doch Apple stellt vielen Anbietern der neuen Art zu spielen einige Steine in den Weg. Eine Handvoll Anbieter beginnen bereits, sich auf dem Markt zu etablieren und gehen mit ihren eigenen Cloud-Gaming-Plattformen an den Start. Sony brachte ihre Plattform PlayStation Now bereits 2015 heraus. Sie ermöglicht es Spielern, über ein Abonnement PS-Spiele auf dem PC und auf der Konsole über das Internet zu streamen. Einen Schritt weiter ging Technikgigant Google. Sie brachten Ende 2019 ihre Cloud-Gaming-Plattform Google Stadia heraus, die es Spielern erlaubt, auf eine ganze Palette an Videospielen über das Internet zuzugreifen und diese auf dem Fernseher oder Mobilgerät zu streamen – allerdings nur auf Android. Ein weiterer Anbieter ist Shadow der damit wirbt, sämtliche Endgeräte in einen Gaming-PC zu verwandeln und Videospiele in bester Qualität auch auf dem Smartphone zu spielen. Der französische Anbieter befindet sich hierzulande noch in der Vorbestellphase und geht erst im Juni offiziell an den Start. In den USA gab es bis Ende Februar 2020 die App von Shadow noch im Apple App Store. Doch dem wurde nun ein Ende gesetzt, denn Apple schmiss den Cloud-Gaming-Dienst aus dem Store.

Grund dafür sollte ein Widerspruch zu den Grundsätzen der Entwickler-Richtlinien des App Stores gewesen sein. Die Problematik ist recht einfach zu erkennen: Spieler greifen über einen dritten Anbieter – in diesem Fall Shadow von Blade – auf Games zu, die innerhalb der Cloud-Gaming-Plattform gekauft und später auf dem iPhone oder iPad gespielt werden. Apple entgehen damit 30 Prozent der Einnahmen, die sie normalerweise durch einen Game-Download mitverdienen würden. Ähnliche Problematiken begegnen den anderen Anbietern der Branche. Google Stadia ist nur auf Android verfügbar und auch die Plattform GeForce Now von Nvidia, die sich aktuell in der Testphase befindet, hat soweit keine Pläne für eine iOS-Unterstützung angekündigt.

Project xCloud von Microsoft in USA auf iOS in der Testphase

Lediglich Technikgigant Microsoft versucht, sich auf den iOS-Markt zu pirschen, muss jedoch mit den starken Einschränkungen kämpfen. Der Xbox-Hersteller arbeitet aktuell an einer Cloud-Gaming-Plattform mit dem vorläufigen Namen Project xCloud und befindet sich inzwischen auch in Deutschland in der öffentlichen Beta-Testphase. Hierzulande wird Project xCloud bisher lediglich auf Android getestet, doch in USA wird der Dienst auch auf iOS als Testversion angeboten. Während im Android-Beta über das Smartphone auf 50 Xbox-Spiele im Stream zugegriffen werden kann, können iPhone-Nutzer lediglich ein einziges Spiel über den Stream am Mobilgerät spielen: Halo – The Master Chief Collection. Apple möchte keine Plattform mit Store-Charakter im App Store haben. Dadurch, dass xCloud auf iOS nur ein Spiel anbietet, das zudem von Microsoft selbst ist, wiederspricht dieser Testlauf damit soweit nicht den Apple-Regelungen. Sofern der Service auf iOS verfügbar bleibt, könnten Nutzer zukünftig Xbox-Spiele mit dem Xbox Wireless Controller am iPhone spielen. Aktuell wird der Controller nur zum Spielen von Apple Arcade-Games eingesetzt.

Cloud-Gaming läutet aktuell die Zukunft der Videospiele ein und verändert die Art und Weise, wie die Menschen Spiele spielen. Apple macht es den ersten Anbietern von Plattformen, die das Streamen von Spielen ermöglichen, sehr schwer, während Android-Nutzer bereits in den Genuss der neuen Technologie kommen. Es bleibt spannend, wie sich die Lage weiterhin entwickeln wird.

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