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Apples Shopping Spree: Color Labs und Particle

In der Führungsetage von Apple macht man sich ständig Gedanken darüber, in welche Technologiebereiche man sich weiter ausbreiten sollte. Diese Überlegungen resultieren häufig in Übernahmen, wie beispielsweise die Akquisation des Unternehmens AuthenTec im Juli. Nun hat die Shopping-Abteilung der Fruit Company wieder zugeschlagen. Bereits finalisiert ist scheinbar die Übernahme des HTML-5-Spezialisten Particle. Als nächstes auf dem Programm steht dann die Video-Sharing-Firma Color Labs.

Particle

Das Unternehmen Particle wurde 2008 gegründet und hat sich auf Projekte spezialisiert, bei denen HTML 5 zum Einsatz kommt. Unter den Investoren, die für den finanziellen Hintergrund der Firma gesorgt haben, findet sich unter anderem Popstar Justin Timberlake. Particle hat in der Vergangenheit HTML-5-Projekte für Big Player wie Google, Motorola, Yahoo, Sony und auch Apple betreut.

Der Deal wurde scheinbar schon vergangenen Monat finalisiert. Den Quellen, die das Geschäft bekannt machten, war der Preis, den Apple für Particle auf den Tisch gelegt hat, nicht bekannt. Von den weniger als 12 Mitarbeitern verblieben nicht alle bei Apple. Die, die jetzt bei der Fruit Company beschäftigt sind, werden auch ihren LinkedIn-Profilen als „creative technologists“ gelistet. Bis auf eine Ausnahme, die jetzt den Job eines „user interface engineer“ bekleidet.

Der Kauf von Particle diente wohl vor allem dazu, sich das Team einzuverleiben, das extensive Erfahrungen mit HTML 5 hat. Apple nutzt die Technologie inzwischen auf seinen Produktseiten, so beispielsweise der iCloud- und der iAd-Seite. Das Know-How der HTML-5-Spezialisten wird da sicher gut genutzt werden können.

Color Labs

Color Labs ist ein relativ junges Startup-Unternehmen, das 2011 von Bill Nguyen und Peter Pham gegründet wurde. Die Firma sammelte in der ersten Finanzierungsrunde gewaltige 41 Millionen US-Dollar. Zum Vergleich: Normalerweise erhalten Startups dieser Art in der ersten Runde vor dem Launch der Fima ca. 1 Millionen Dollar. Color Labs veröffentlichte nach dem Start eine Foto-Sharing-App, der es aber nicht gelang, genügend User zu sammeln. Als Reaktion auf den Fehlschlaf verließ Cham das Unternehmen drei Monate nach seiner Gründung.

Nguyen reagierte ebenfalls. Er änderte die Strategie der Firma und veröffentlichte eine Video-Sharing-App, die es den Usern erlaubt, 30-sekündige Videos via Facebook zu teilen.

Der Deal mit Apple ist noch nicht offiziell. Gerüchteweise hat die Fruit Company allerdings eine Summe im hohen zweistelligen Millionenbereich für Color Labs gezahlt. Angeblich ist das Geschäft noch nicht abgeschlossen, es fehlen aber nur noch die Unterschriften auf den Verträgen.

Laut der New York Times hat Color Labs gerade Gerüchte verneint, die besagten, die Firma plane, die geschäftlichen Operationen einzustellen. Zudem ist Nguyen angeblich 3 Monate lang nicht in der Firma gesehen worden, da er mit dem Vorstand im Clinch liegt. Speziell vor diesem Hintergrund ist unklar, was Apple mit Color Labs vorhat. Gerüchteweise kommt mit Color Labs allerdings ein nicht unerheblicher Posten an Intellectual Property, unter anderem ein Dateiformat für HD-Video sowie Patenten zu GPS-Services und Methoden zum Stromsparen in mobilen Geräten.

Color Labs ist bereits das zweite Unternehmen von Nguyen, das von Apple gekauft wird. Bereits 2009 kauften die Jungs aus Cupertino den Musik-Streaming-Dienst Lala.

Aus Kleinem kann Großes werden

Beide Übernahmen sind nicht unbedingt Riesengeschäfte, vergleicht man sie mit anderen Firmen, die Apple akquiriert hat. Allerdings zeigt die Vergangenheit, was aus einer kleinen Firma in den Händen von Apple werden kann. Gute Beispiele hierfür sind SoundJam, aus dem iTunes wurde, Fingerworks, aus dem iOS multitouch wurde sowie Siri, aus dem – nun ja – Siri wurde.

 

(via GigaOM, Apple Insider)

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