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Wird auch Passbook irgendwann auf dem Apple-Friedhof landen?

Mit iOS 6 führte Apple Passbook ein. Die App ist der erste Schritt der Fruit-Company in Richtung Mobile Wallet und Mobile Payment. Apple hat sich mehr Zeit gelassen als die Konkurrenz, bevor man auf den Markt eingestiegen ist. Bedenkt man, was für Erfolg Apple mit den meisten seiner Projekte hat, so liegt die Vermutung nahe, dass auch Passbook sich in diese Reihe einreiht. Aber es gibt mehrere Fälle, die zeigen, dass auch Apple nicht alles automatisch vergoldet. Jüngstes Beispiel ist das Apple-Karten-Disaster, aber auch der Soziale Dienst Ping geht einem durch den Kopf. Jeff Fagel, der CEO von edo Interactive, hat Passbook in einem Beitrag bei den Kollegen von GigaOM einmal bezüglich seiner Zukunftssicherheit unter die Lupe genommen.

Der Markt ist hart umkämpft

Mobile Bezahlsysteme und elektronische Portemonnaies sind bereits seit Jahren ein Thema. Immer mehr Unternehmen drängen auf den Markt, und Apple hat den Schritt relativ spät unternommen. Es gehört allerdings zum üblichen Vorgehen des Unternehmens, sich mit neuen Projekten Zeit zu lassen und nicht gleich zusammen mit der Konkurrenz auf einen neuen Markt zu drängen.

Jeff Fagel nimmt sich in seinem Artikel erst mal ein paar Beispiele für erfolgreiche und weniger erfolgreiche Bezahlsysteme vor. Auf der Verliererseite stehen für ihn beispielsweise Facebook und Google. Das Soziale Netzwerk versuchte mehrere Jahre lang, in den USA „Facebook Credits“ ein eigenes Bezahlsystem zu etablieren. Im Juni wurde das Projekt eingestellt. Und auch der Suchmaschinengigant Google ist nicht sonderlich erfolgreich mit seinem Wallet-Feature. Die Adaptionsrate ist langsam, und man muss sich die Frage stellen, ob das Feature so überhaupt Sinn macht.

Auf der Gewinnerseite sieht Fagel vor allem PayPal. Der Dienst ist schon seit Jahren eine weltweit anerkannte Zahlungsmöglichkeit für mobile Einkäufe. Aber auch der in Deutschland eher unbekannte Dienst Square, mit dem man mittels seines Smartphones und einem kleinen Zubehörteil überall Kreditkartenzahlungen annehmen kann, gehört für Fagel zu den Gewinnern.

Was haben die Gewinner gemeinsam?

Wer auf dem Markt der mobilen Bezahlsysteme erfolgreich sein will, der muss laut Fagel vor allem eins bieten: Einfachheit für alle Parteien. Sowohl für den Kunden, als auch für den Händler und die Bank muss das System einfach nutzbar sein könne. Sowohl Square als auch PayPal erfordern von keiner Partei einen großen Aufwand, und sind zudem auch sicher. Square erspart zudem den Kauf von teuren Kreditkartenlesern, die oft nur für fünfstellige Beträge zu haben sind. Paypal hingegen baut auf etwas, was es schon seit langem gibt: Onlinehandel. Dem Unternehmen ist es gelungen, zu einer der wenigen komplett akzeptierten Bezahloptionen in virtuellen Kaufhäusern zu werden.

Passbook fehlt der Alleinstellungsfaktor

Apples Passbook ist zwar leicht zu bedienen und erfordert auch für die Händler keinen großen Aufwand. Fagel sieht das Problem mit der App eher darin, dass sie bisher nichts wirklich neues bietet. Im Grunde handelt es sich nur um eine Sammlung von „virtuellen Karten“ aus mehreren anderen Apps, die zudem auch installiert sein müssen. Es fehlt das Gefühl, etwas wirklich neues zu nutzen und man fragt sich schnell, wozu man Passbook eigentlich braucht. Ich persönlich muss ihm da recht geben. Solange Passbook nicht ohne die spezifischen Apps der jeweiligen Unternehmen läuft, sehe ich auch wenig Sinn in der App.

Ist Passbook dem Untergang geweiht?

Für Fagel ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Passbook den selben Weg wie Ping gehen wird. Und zwar auf den Friedhof gescheiterter Apple-Produkte. Man darf aber nicht vergessen, dass sich die App noch im Anfangsstadium befindet. Apple unternimmt erste kleine Schritte in Richtung elektronisches Portemonnaie. Passbook bietet noch keine Bezahlmöglichkeiten, und die Implementation eines solchen Features in einer der nächsten Versionen könnte der App einen Kickstart verpassen. Auch sollte man beachten, was für eine gewaltige Nutzerbasis Apple mit iOS erreichen kann. Passbook hat also durchaus noch die Möglichkeit, etwas aus sich zu machen. Aber dafür ist noch einiges an Entwicklung nötig.

 

 

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Ein Kommentar

  1. Das Angebot ist einfach noch zu mau…
    Ich persönlich habe Passbook bisher nur einmal benutzt für Kino Karten um es mal zu testen.