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Deutsche Handy-Tarife: Ein ärgerliches Dauerthema

Wer schon einmal im Ausland Handyverträge abgeschlossen hat oder sich mit ausländischen Freunden unterhält, weiß es schon länger: Die deutschen Handy-Tarife gehören zu den höchsten in Europa. Vor allem das Datenvolumen ist oft extrem knapp bemessen. Woran liegt es?

Warum sind Mobilfunkpreise in Deutschland so hoch?

Die letzte große Untersuchung zu diesem Thema führte der Stern Ende 2017 durch. Die Journalisten fanden heraus, dass in den meisten europäischen Ländern unbegrenzte Datenflatrates in LTE-Geschwindigkeit schon für 20-30 Euro im Monat zu haben sind. Täglich stundenlang Spotify mobil hören oder unterwegs ein Fußballspiel live auf dem Handy streamen? Kein Problem! Anders sieht es in Deutschland aus: Hier sind echte Datenflatrates mit ungedrosseltem Volumen nach wie vor fast unerschwinglich teuer. Schon ein einziges Fußballspiel – das in HD-Version locker 6 Gigabyte verbraucht – sorgt dann schon dafür, dass das monatliche Datenvolumen aufgezehrt ist und es dank strikter Drosselung nur noch im Schneckentempo weitergeht. Wer ein halbwegs großzügiges Datenvolumen genießen will, zahlt zum Beispiel bei Vodafone über 100 Euro für den XXL-Tarif mit 25 Gigabyte. Das würde dann immerhin für vier Fußballspiele oder Filme reichen.

Echte Erklärungen können die großen deutschen Mobilfunkbetreiber natürlich nicht bieten. Sie versuchen sich zum Beispiel mit den Hinweisen auf die teuren UMTS-und LTE-Lizenzen herauszureden oder verweisen auf das Surfverhalten der deutschen Nutzer. Doch letztendlich läuft es darauf hinaus, dass der deutsche Verbraucher – wie auch in anderen Bereichen des Alltagsleben – eine willkommene Melkkuh ist, die keine andere Wahl hat, als die überhöhten Preise zähneknirschend zu zahlen.

Wie kann sich der deutsche Mobilfunkkunde gegen hohe Preise wehren?

Grundsätzlich lohnt sich natürlich immer ein Vergleich von Handytarifen: Da die Provider ihre Tarife immer mal wieder ändern und ständig neue Sonderangebote aus dem Hut zaubern, kann sich ein Wechsel vor der nächsten Vertragsverlängerung durchaus lohnen. Wer noch flexibler sein will, setzt auf Prepaid-Karten, die einen schnelleren Wechsel erlauben. Weiterhin ist es sinnvoll, direkt beim eigenen Provider nachzufragen, vor allem wenn die nächste Vertragsverlängerung bevorsteht. Ein Anruf beim Kundenservice oder ein Besuch in der nächsten Geschäftsstelle kann dazu führen, dass die Mitarbeiter ein „persönliches Angebot“ hervorkramen, das nirgendwo sonst gelistet ist.

Keine Lösung ist es übrigens, den Wegfall der Roaming-Gebühren zu nutzen um den billigen Tarif eines Nachbarlands wie Österreich oder Polen in Deutschland zu verwenden. Um genau dies zu verhindern, wurden nämlich bestimmte „Fair Use“ Sonderregelungen eingeführt, zum Beispiel die Beschränkung der Nutzung im Ausland auf X Tage im Jahr. Auch können ausländische Betreiber, die Nutzer aus dem Netz werfen, wenn sie merken, dass die SIM-Karte fast nur im Ausland genutzt wird.

Bild: ©istock.com/Eva-Katalin

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