Home » Sonstiges » Studie: Unser Vertrauen in Online-Bewertungen ist höher als Empfehlungen von Freunden und Familie

Studie: Unser Vertrauen in Online-Bewertungen ist höher als Empfehlungen von Freunden und Familie

Durch die stärkere Präsenz des Internets in unserem Leben, strukturiert sich natürlich unser Leben entsprechend anders und wir machen vermehrt Entscheidungen von bestimmten Sachverhalten im Internet abhängig. Sei es, ob wir uns über Bilder in Social Networks unterhalten oder ob wir über sich-blamierende Menschen in Youtube-Videos, die wir letztens gesehen haben, herziehen. Auch unser Kaufverhalten wird durch das Internet und die darin auftretenden Online-Bewertungen zunehmend beeinflusst. Dies bestätigt nun eine neulich erschienene Studie (von Lightspeed Research).

73% der 1.500 Befragten sammelten (in den letzten 6 Monaten) zunächst Informationen im Internet, bevor sie einen Kauf tätigen wollten. Dazu lesen Menschen am liebsten Online-Bewertungen, gefolgt von der Suche nach unterschiedlichen Service-Providern (z.B. bei der Suche nach dem besten Strom- oder Telefonanbieter). Die Altersgruppe 18-24 ist bei der Suche nach Online-Preisvergleichen am aktivsten. Die Produktbewertungen werden dabei häufig über Suchmaschinen, Shopping-Seiten oder auf den Websites der Unternehmen herangezogen.

„Nichts Neues!“ denkt man jetzt vielleicht. Interessant ist hierbei aber, dass über zwei Drittel der Befragten angaben, Testberichten tatsächlich zu vertrauen. Auch den Meinungen anderer Kunden vertrauen knapp über 60%. Empfehlungen von Freunden oder Familie liegen hingegen gerademal auf Platz 3 (58%).Bereits 2 negative Online-Bewertungen halten knapp ein Viertel der potenziellen Kunden vom Kauf des angepriesenen Produktes ab. 47% aller Konsumenten verfassen selber Testberichte, wobei anzunehmen ist, dass solch eine Bewertung eher verfasst wird, wenn der Kunde mit dem Produkt unzufrieden ist. Wer zufrieden ist, braucht sich schließlich nicht zu rechtfertigen.

Ein Trend, der auch im AppStore deutlich zu nimmt. Was bringen schon 100 gute Bewertungen, wenn die letzten beiden Kommentare negativ sind?

Das Vertrauen der Kunden muss erst mal gewonnen werden. Mit Hilfe von Aktionen und Rabatt-Gutscheinen polieren viele Firmen ihr Image auf und sorgen somit für eine positivere Bewertung ihrer Produkte. Im Bereich Dienstleistung wird am liebsten nach Hotel- oder Reiseangeboten gesucht. In puncto Produkte schaut sich der Kunde am häufigsten nach Technik (Kameras, Mp3-Player, Mobiltelefone) um. Wer beim Online Bewertungs-Hype nicht mitzieht, geht als Firma heutzutage schnell unter.

Online-Bewertungen haben einen enormen Einfluss auf unser Kaufverhalten. Man sollte sich natürlich auch vor Augen halten, dass Firmen, die ein Image-Problem haben oder in aller Munde sein wollen, von gefälschten Bewertungsberichten profitieren können. Wir erinnern uns dabei an den AppStore Charts-Betrug. Es besteht immer die Gefahr, dass mit dem Vertrauen der Kunden gespielt wird. Anonymität macht’s möglich. Also vielleicht doch lieber wieder auf Freunde und Familie hören?

Keine News mehr verpassen! Unsere App für iOS und Android mit praktischer Push-Funktion.


4 Kommentare

  1. Verständlich ist es schon, denn wer macht das heutzutage nicht? Fängt beim Urlaub an, wenn man in verschiedenen Portalen die Hotelbewertungen liest. Wichtig ist halt, das man sie liest und das für sich wichtige Interpretiert. Wenn jemand das iPhone als schlecht bewertet, weil das Gerät so Groß ist, das es nicht in ne Hemdtasche für Kleinwüchsige passt, sollte man das für sich bewerten können.

  2. Klar lese ich auch testberichte und informiere mich im Internet über verschiedene Produkte, aber wenn ich bekannt habe die mir helfen können indem sie ihre eigenen Erfahrungen mitteilen, dann nehme ich das gerne an. Meinen Leuten kann ich eher glauben schnellen als das Internet :P

  3. also cih hole mir von beiden seiten meinungen rein und fahre diese quasi übereinander um zu entscheiden.
    den letztendlich steht auch hinter jeder meinung sein gewisses persönliches iunteresse.
    und wenn ein kollege etwas sehr gut gefallen hat kann es mir trotzdem nur gut oder gar ausreichend gefallen…

  4. Der überschrift würde ich widersprechen, da im Internet nun wirklich viel geschrieben werden kann. Es kommt wirklich darauf an, immer mehrere Quellen anzugucken.