Home » Apple » Ungewollte In-App-Käufe: Eltern reichen Sammelklage gegen Apple ein

Ungewollte In-App-Käufe: Eltern reichen Sammelklage gegen Apple ein

Wie süß kann doch der sprechende Kater „Tom“ sein. Schließlich ahmt er nicht nur gesprochene Sätze mit einer Helium Stimme nach, sondern lässt sich auch in den Bauch boxen, trinkt auf Kommando ein Glas Milch und macht mit nur einem Fingerzeig noch viele andere tolle Sachen. Unter „viele andere tolle Sachen“ verbergen sich jedoch, je nach Anwendung, unter Umständen auch teure In- App- Käufe, die mit nur einem falschen Klick im Handumdrehen getätigt werden können. Nahezu für Kinderhände gemacht können sich so manche „Freemium“ Apps als böse Kostenfallen entpuppen.

 

Neben den bereits berühmt berüchtigten Jamba Abos können auch Zukauf-Optionen innerhalb, meist kostenloser, Spiele Apps für eine Belastung des App Store Accounts sorgen. Das dürfte nicht weiter Problematisch sein, sofern man sich über die Folgen eines In-App-Kaufes im Klaren ist. Sobald aber Kinder ins Spiel kommen, gilt es besonderes Augenmerk auf die Interaktionen der Kleinsten zu legen. Schnell wird eines der lustigen Knöpfchen am Display-Rand gedrückt, schon kann es für Mami und/oder Pappi  teuer werden.

Aktuell sorgt eine Sammelklage amerikanischer Elternteile gegen Apple für Schlagzeilen. Streitgegenstand ist genau diese Problematik im Hinblick auf ungewollte AppStore Account-Belastungen durch In-App-Käufe. Die Kinder seien sich dabei nicht immer bewusst gewesen, dass sie echtes Geld ausgeben, heißt es seitens der Eltern.

Wie kommt es zu In App Käufen durch die Kinder obwohl der AppStore Account Passwort geschützt ist?

In der Regel ist der AppStore Account mit einer Nutzernamen/ Passwortkombination gesichert. Wie jedoch mittlerweile jedem bekannt sein dürfte, ist man erst einmal einen gewissen Zeitraum eingeloggt um in Ruhe seine AppStore-Einkäufe tätigen zu können. Dieses Zeitfenster wird jedoch oftmals missachtet. Im Klartext laden die Elternteile also eine App für ihre kleinen herunter und reichen nach der erfolgreichen Installation auch direkt das iOS Device weiter. In-App Käufe können somit für kurze Zeit auch ohne erneute Passwort-Abfrage getätigt werden.

Gleich fünf Anspruchsgrundlagen hätten die „Geschädigten“ gegen Apple in der Hand, heißt es bei der LAtimes zunächst. Dabei schmetterte aber das Gericht gleich zu Beginn die Vorwürfe der Böswilligkeit und unfairen Geschäftspraktik ab. Es bleiben also noch vier Anspruchsgrundlagen übrig, die nun geprüft werden müssen.

Wie kann ich mich gegen ungewollte In-App-Käufe schützen?

Unter Einstellungen–>Allgemein–> Einschränkungen können die In-App-Käufe auf dem iPhone und Co deaktiviert werden.

Die Möglichkeit zusätzliche Kosten durch versehentlichen Drücken auf die bunten In-App-Kauf-Knöpfchen kann also ausgeschlossen werden. Das ist auch das Hauptargument, welches Apple als Reaktion auf die aktuelle Anklage vorträgt. Schließlich sei allein aus diesem Aspekt die Klage unbegründet. Zudem sollten die Eltern mit der Zustimmung der Allgemeinen AppStore Geschäftsbedingungen Kenntnis von der Möglichkeit In-App-Käufe tätigen zu können, genommen haben. Zuletzt habe Apple auch ab iOS 4.3 die Abfrage-Intervalle im Hinblick auf die AppStore Logindaten ebenfalls reduziert.

Ob die Sammelklage auch wirklich Aussicht auf Erfolg hat, bleibt abzuwarten. Wir empfehlen jedenfalls den Blick auf die iOS Einstellungen nochmal vorzunehmen, sofern auch Kinder ab und an Zugriff auf das iPhone und Co der Elternteile haben.

Keine News mehr verpassen! Unsere App für iOS und Android mit praktischer Push-Funktion.


6 Kommentare

  1. Es ist immer wieder unglaublich.

    Nur weil die Eltern zu dämlich sind und ihre Kiddies nicht im Griff haben, wird gegen Apple geklagt.

    Wie wäre es mal mit ein wenig Eigenverantwortung, wenn ich meinen Kids solche Geräte in die Hand gebe, die auch entsprechend zu schützen. Kaufen geht nur mit ID — dafür müssen die Kids das Passwort der Eltern haben, und dafür sind die Eltern und nicht Apple verantwortlich.

  2. Erstmals werden sie nicht durchkommen, da man das hätte verhindern können. Außerdem denke ich das Kinder unter 15 Jahre gar kein iPhone haben sollten es reicht auch erstmal ein günstigeres Handy womit man nicht soviel anstellen kann. Ist doch voll übertrieben das jedes kleine Kind mit einem iPhone rumrennt!!
    Ich hatte mein erstes Handy mit 13 und mit 15 mein erstes iPhone.

  3. Ich bin darfür dass ein Kind ein Iphone bekommen sollte wenn es reif un vernünftig genug dafür ist , dass Alter spielt hierbei keine Rolle , da dies von Kind zu Kind verschieden ist .

  4. oder einfach einen Account ohne Kreditkarte erstellen. Da kann dann auch nicht abgezogen werden. Klar, wenn man natürlich vorher was mit dem anderen Account bestellt hat muss man sich erst abmelden, das ist wohl das Grundproblem.
    Gibt´s da nicht ne App für solche Accountswitches?

  5. @Macfee:
    Du hast den Artikel wohl nicht gelesen oder nicht verstanden?

    Im Übrigen sind gerade solche „Kater-Tom-Apps“ offensichtlich darauf augelegt, unerwünschte Abos durch unschuldige Kinder abzuschließen. Diese Geschäftspraktiken sind unter aller Sau und Apple ermöglicht dies, da sie die Plattform zur verfügung stelln. Deshalb sind sie mit verantwortlich.
    Ob sie auch bei den In-App-Käufen mit schuldig sind darf aber bezweifelt werden, wenngleich auch hier gewisse „Kinderapps“ auch bewusst darauf ausgelegt sind.

  6. Sir Drink-A-Lot

    Zu dämlich um ein Smartphone richtig zu verwenden und dann den Hersteller klagen?!
    Ich wäre dadür, dass denen der Begriff „Smartphone“ mal erklärt wird: Smartphone heißt nicht, dass das Handy für jemanden denkt. Man sollte ein gewisses Maß an Grundintelligenz mitbringen, um es auch bedienen zu können. (Die Einschränkung des In-App-Kaufs ist auch eine Form der Bedienung.€