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Wie Apple Safari geheimgehalten hat

Schon Ende letzten Monats gab Apples ehemaliger Mitarbeiter Don Melton uns Einblicke in die Entwicklungsphase von Safari. Für Leute, die sich neben Apples Produkten auch noch für die Geschichte des Konzerns interessieren, dürfte der Blog von Don Melton auch in Zukunft noch den ein oder anderen Leckerbissen bereithalten. In seinem letzten Post beispielsweise gibt der ehemalige Leiter des Safari-Projektes Details über die Geheimhaltung der Entwicklung des Browsers preis.

Geheimhaltung wurde im Projekt groß geschrieben

Bevor Safari existierte, waren Mac-User auf Microsofts Internet Explorer angewiesen, um das Internet zu erkunden. Die Entwicklung eines eigenen Browsers war ein wichtiger Teil von  Steve Jobs‘ Plan um den Mac wieder attraktiver zu machen. Nun hält Apple neue Produkte bekanntlich gerne bis zu ihrer Enthüllung geheim. Safari bildete da keine Ausnahme. Niemand außerhalb des recht kleinen Entwicklungsteams durfte wissen, dass in Cupertino ein neuer Browser entwickelt wurde. Kein leichtes Unterfangen, denn jedes Mal, wenn man mit einem Browser eine Webseite besucht, identifiziert dieser sich gegenüber dem Server mit einem sogenannten „user agent string“, der neben der IP-Adresse auch Daten über den verwendeten Browser und die Version enthält. Die Gefahr war also groß, dass irgendwo irgendein Administrator dem Entwicklungsteam von Apple mittels eines Serverlogs auf die Schliche kam.

Die Geheimhaltung erforderte auch, dass Melton zukünftigen Mitarbeitern des Projektes erst verraten konnte, woran genau sie arbeiten würden, nachdem sie den Job angenommen hatten. Seiner Aussage nach erschwerte dies die Suche nach Mitarbeitern erheblich.

Melton verkleidete Safari als Mozilla Firefox

Don Melton umging dieses Problem, indem er den user agent string deaktivierte, wenn Safari innerhalb des Apple-Netzwerkes verwendet wurde. Apple besitzt 16 777 216 statische IP-Adressen, und sie alle beginnen mit einer 17. Wenn ein Administrator in seinem Serverlog die IP-Adresse mit dem unbekannten Browsernamen in Verbindung gebracht hätte, wäre es um die Geheimhaltung geschehen gewesen. Melton entschied sich also, Safari innerhalb des Apple-Netzwerks als Mozilla Firefox zu „verkleiden“.

Wenn der Browser außerhalb des Apple-Netzwerkes getestet wurde, wurde der echte user agent string wieder aktiviert, um so einen Test unter realen Bedingungen zu ermöglichen. Allein der unbekannte Browsername war nicht gefährlich, solange er nicht mit Apple in Verbindung gebracht wurde.

Trotz  der umfassenden Sicherheitsmaßnahmen machte sich Melton bis zu dem Tag der Präsentation Safaris auf der MacWorld am 7. Januar 2003 Sorgen, dass ihm jemand auf die Schliche kommen könnte. Glücklicherweise passierte dies jedoch nicht, sodass Steve Jobs auf der MacWorld einem ahnungslosen Publikum Apples neuesten Streich präsentieren konnte.

 

(via TUAW)

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