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Russland: Apple soll Nutzerdaten in Zukunft vor Ort speichern

Nach einem Bericht des US-Magazins „Foreign Policy“ soll Apple gegenüber russischen Sicherheitsbehörden die Segel gestrichen haben und Nutzerdaten heimischer Anwender in Zukunft in Russland speichern. Von dieser Regelung wären nur russische Nutzer betroffen.
Daten aufs Gerut wiederherstellen

Neue strenge Gesetze in Russland

Im Jahr 2014 traten in Russland neue Anti-Terror-Gesetze in Kraft nach denen weltweit tätige Telekommunikations-, und Onlineanbieter die Nutzerdaten russischer Kunden vor Ort speichern müssen.

Bisher hatte Apple wie weitere US-Internetkonzerne diese Regelung nicht erfüllt, doch jetzt soll eine Vereinbarung mit Moskau getroffen worden zu sein. Welche Daten und in welchen Umfang nun gespeichert werden müssen, bleibt unklar.

Unternehmen müssen bei der Aufsichtsbehörde Roskomnadzor (Föderaler Dienst für die Aufsicht im Bereich der Kommunikation, Informationstechnologie und Massenkommunikation) E-Mail-Adressen, Rufnummern oder Adressen ihrer Nutzer eintragen. Sensible Daten wie Passwörter, Gesprächsverläufe, Kontakte, Bilder oder Videos sind offenbar nicht zur Speicherung vorgesehen.

Sechs Monate Vorratsdatenspeicherung

Laut der russischen Gesetzesregelung seien alle Informationen, womit einzelne Menschen erkannt werden können, als persönliche Daten gelten. In Russland werden den Angaben zufolge auch Downloads aufgezeichnet. Diese Vorratsdatenspeicherung dauert sechs Monate. Ob der Apple iCloud-Service auch von der Regelung betroffen ist, bleibt unbeantwortet.

Seit zwei Jahren sind Tools verboten, die eine Umgehung von Onlinesperren ermöglichen. Die Überwachungs-, und Zensurauflagen sind sehr streng und laut einem geplanten Netzwerkdurchsetzungsgesetz sind Anbieter mit mindestens 100.000 Usern künftig dazu verpflichtet, ein Büro in Russland zu betreiben.

In China hat Apple den Sicherheitsbehörden gegenüber bereits nachgegeben, was vor allem auf Kritik von Datenschützern stieß. Apple-Chef Tim Cook zufolge sei man dazu gezwungen die in den Ländern jeweils gültigen Datenschutz-Gesetze einzuhalten.

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Ein Kommentar

  1. Die Eu verlangt doch auch die Einhaltung der neuen DSVGO von allen US-amerikanischen Firmen. MS hat zum Beispiel ein Unternehmen gegründet, dass in Kooperation mit der Telekom alle relevanten Daten in Deutschland speichert.

    Komisch, dass immer nur die Bösen an den Pranger gestellt werden. Wenn wir so etwas verlangen, dann dürfen das Russland und China doch wohl auch. Alles Weitere sind nur reine Spekulationen, denn Beweise für Hintertüren von Regierungsorganisationen gibt es nicht. Halt, doch gibt es. Von der NSA. Aber die sind ja von unseren Freunden. Die dürfen natürlich die Bürger aushorchen. Natürlich wegen den vielen Bedrohungen ;-)

    Ach, ja. Und eingeknickt ist hier niemand. Die Unternehmen halten nur die jeweiligen Gesetze ein. Sie wären ja auch schön blöd, wenn sie es nicht täten.