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EU möchte Apple wohl auf marktbeherrschende Stellung untersuchen

Nach der Spotify-Beschwerde plant die EU-Kommission offenbar Apple bezüglich einer eventuellen marktbeherrschenden Stellung zu untersuchen. Wie EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestagter dem “Tagesspiegel” sagte, müsse man die Rolle von Apple und dem App-Store prüfen.
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Vergleichbar mit Google

Wenn die EU-Kommission zu dem Ergebnis kommt, dass Apple marktbeherrschend ist, könnte dem Unternehmen ein Bußgeld in Milliardenhöhe drohen. Google wurde 2017 zu 2,4 Mrd. Euro Bußgeld verdonnert. Grund war eine Benachteiligung von Preisvergleichsdiensten, wovon die hauseigenen Shopping-Ergebnisse des Konzerns profitierten.

Spotify unterstellte Apple in seiner Beschwerde eine Bevorzugung des konzerneigenen Musikdienstes Apple Music zum Nachteil von Dritttanbietern. Der iPhone-Marktanteil auf dem europäischen Smartphone-Markt liegt Schätzungen nach bei 15 bis 20 Prozent. Der Apple App-Store sei laut Fachleuten jedoch der alleinige Vertriebskanal für Apps des iPhones, was für eine Kontrolle des Marktes sprechen würde.

Verfolgt Apple ein Muster?

Der EU-Wettbewerbskommissarin Vestagter zufolge habe man eine Plattform, die Kunden zu verschiedenen Anbietern führe und dann beginne die Plattform, derartige Geschäfte selbst zu machen, also selbst zum Anbieter zu werden. Es handele sich hierbei um ein Muster, das man bereits kennen würde. Die Kernfrage des Wettbewerbsrechts sei nun, wie man mit Internetplattformen umgehen sollte.

Im Apple App-Store dürfen digitale Angebote die Dienste nur dann anbieten, wenn das Bezahlsystem des kalifornischen Konzerns genutzt wird. Apple berechnet dafür 30 Prozent Provision von den Einnahmen. Verboten sei es Optionen anzubieten, mit denen Abos extern abgeschlossen werden können und untersagt sind auch Drittanbieter-Bezahldienste.

Der Spotify-Chef hatte am Donnerstag gegenüber der Financial Times gewarnt, dass man die Preise für alle Kunden erhöhen müsse und würde nicht darum herumkommen die Apple-Provision zu akzeptieren. Apple Music würde dadurch einen unfairen Vorteil haben und wäre preiswerter.

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