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Apple und Foxconn teilen sich die Kosten für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen

Nachdem die FLA ihren Bericht über die Bedingungen bei Apples Zulieferer Foxconn veröffentlichte, war eines klar: Die Bedingungen sind nicht so schlimm, wie befürchtet und berichtet wurde. Sie sind aber eben auch nicht gut. Jedoch ist Foxconn durchaus bereit, die entdeckten Schwächen auszumerzen. Und Apple beteiligt sich tatkräftig. Wie bekannt wurde, teilen sich die beiden Unternehmen die Kosten für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen teilen.

Arbeitsbedingungen als Wettbewerbsvorteil

Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters (engl.) hat Foxconns CEO Terry Gou eine recht fortschrittliche Sicht auf das Thema Arbeitsbedingungen:

We’ve discovered that this (improving factory conditions) is not a cost. It is a competitive strength. I believe Apple sees this as a competitive strength along with us, and so we will split the initial costs.

Die Verbesserung der Arbeitsbedingungen ist also für Gou kein Kostenfaktor, sondern eine Investition in die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens. Er glaubt, Apple sieht das genauso. Die beiden Unternehmen werden sich also die Kosten, die bei der Verbesserung der Bedingungen in den Werken, die Appleprodukte herstellen entstehen, teilen. Gou gab weder bekannt, wie hoch diese Kosten genau zu beziffern sind, noch mit wie viel Apple sich beteiligen wird.

 

Apple sieht sich scheinbar mit in der Verantwortung

Dass die Arbeitsbedingungen in China nicht die besten sind, ist bekannt. Zwar hat auch die chinesische Regierung durchaus vertretbare Arbeiterschutzgesetze, diese werden jedoch häufig nicht umgesetzt. So auch teilweise bei Foxconn.

Wenn man nun von einer Verantwortung Apples redet, so muss man sich bewusst machen, dass Foxconn ein unabhängiger Zulieferer ist, der nicht exklusiv für Apple fertigt. Es handelt sich um eine völlig eigenständige Firma, die neben Apple auch Intel, Dell, HP sowie andere Hersteller beliefert. Eine direkte Verantwortung für die Bedingungen, unter denen ein Foxconn-Angestellter arbeiten muss gibt es für Apple also nicht. Es ist also durchweg positiv zu bewerten, dass Apple sich derart für die Verbesserung der Bedingungen in den betreffenden Foxconn-Werken einsetzt.

Im Februar gab Foxconn seinen Arbeitern eine Lohnerhöhung, wenig später wurde eine Vereinbarung mit Apple unterschrieben, nach der mehrere 10.000 neue Arbeiter eingestellt werden sollen, um die Überstunden zu reduzieren. Erste Schritte wurden also bereits unternommen, es werden weitere folgen.

Wenn in den vergangenen Monaten über die schlechten Bedingungen bei Foxconn berichtet wurde, so geschah das meistens in Zusammenhang mit der Fertigung der iPads oder iPods. Die Fertigungsstellen, an denen Foxconn für andere Unternehmen herstellt blieben weitgehend vom Fokus der Öffentlichkeit verschont. Dabei können sich Intel und Co. durchaus ein Vorbild an Apple nehmen. Die Untersuchung der Arbeitsbedingungen und anschließende Mitwirkung an deren Verbesserung sind alles andere als selbstverständlich.

 

Weitere Quellen: GigaOM (engl.), CultofMac (engl.), TUAW (engl.)

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