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Skype: Microsoft liest zum Schutz vor Spam und Cyberkriminellen mit

Der berühmte Softwarehersteller aus Redmond, der Skype vor gut zwei Jahren zum Rekordpreis von 8,5 Milliarden US-Dollar aufgekauft hatte, liest die Chats der Nutzer mit. Dies stellten nun die Sicheheitsexperten von heise fest.

Datenschützer aus den USA sind schon seit einiger Zeit skeptisch, was die Datenschutzbestimmungen von Skype angeht. Seit der Übernahme des verbreiteten Chat- und VoIP-Dienstes durch Microsoft wurde dieser verschiedenen Revisionen unterzogen und es ist bisher noch nicht klar, auf welche Weisen Microsoft die Gespräche analysiert und was mit den Daten geschieht. Aus Nutzersicht ist die Kommunikation in Skype zwar nach außen durch eine starke Verschlüsselung abgesichert, was allerdings nicht für den Dienstanbieter selbst gilt: So ist Skype respektive Microsoft theoretisch immer in der Lage, Gesprächsinhalte einzusehen und systematisch auszuwerten, was auch in den Nutzungsbedingungen thematisiert wird. Dass dies tatsächlich geschieht, konnten nun Mitarbeiter des IT-Magazins nachweisen. Ein Leser hatte sie darauf aufmerksam gemacht.

Schutz vor Schadsoftware aus dem Internet

Der Heise-Test ergab, dass über eine IP-Adresse von Microsoft einige Zeit nach dem Chat auf eine Serveradresse zurückgegriffen wurde, welche zuvor per Chat-Nachricht zwischen zwei Nutzern ausgetauscht worden war. Die Nachricht beinhaltete geheime Anmeldedaten zum Login auf einem externen Cloud-Dienst. Wieso Microsoft Interesse an solchen Daten hat, konnte bisher noch nicht zufriedenstellend geklärt werden. Auf eine Anfrage hin reagierte Microsoft ausweichend mit einem Hinweis auf seine Datenschutzrichtlinien, die eine Nachverfolgung von Ziel-URLs zu Quellen von Schadsoftware gestattet. Diese Darstellung gilt den Experten von Heise jedoch eher weniger glaubhaft.

2011 hatte Microsoft Skype für 8,5 Milliarden US-Dollar aufgekauft. Vor einigen Monaten geriet der Konzern in die Kritik der Reporter ohne Grenzen und der Electronic Frontier Foundation. In einem offenen Brief wurde Microsoft zur Klärung der Datenschutzfrage aufgerufen. Die NGOs vermuten eine unbemerkte Öffnung des Chat-Anbieters für standardisierte staatliche Überwachungsmaßnahmen. Wer den VoIP-Dienst unterdessen weiterhin verwendet, sollte sich darauf einstellen, dass die Inhalte systematisch mitgelesen und deren Auswertung zu unbestimmten Zwecken gespeichert wird, was für einige Nutzergruppen ein erhöhtes Risiko darstellt.

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2 Kommentare

  1. Ich weiß schon wieso ich auf Skype verzichte.

  2. Man sollte generell auf elektronische Briefe und Unterhaltungen verzichten.

    Ups, geht ja nicht immer, sonst könnte ich hier ja nicht posten.

    :)