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US-Abgeordnete schreiben Brief an Tim Cook wegen HKmap Live Entfernung

In diesem Monat verbannte Apple die App HKmap Live aus dem App-Store in China, die Teilnehmer der Hong Kong Proteste verwendeten und geriet dabei in Kritik.

Jetzt haben US-Abgeordnete der Demokraten und Republikaner einen Brief an Apple-Chef Tim Cook geschrieben, der die Zensurpolitik des Konzerns kritisiert und dazu auffordern Werte über den Marktzugang zu stellen, berichtete Bloomberg.

Was steht in dem Brief an Tim Cook?

Wie Bloomberg berichtet, haben Senatoren und Repräsentanten der US-Regierung, wie Ted Cruz, Ron Wyden, Tom Cotton, Alexandria Ocasio-Cortez, Marco Rubio, Mike Gallagher, Tom Malinowski und weitere teils bekannte Personen der US-Politik den Brief an Tim Cook geschrieben.

Die Entscheidungen Apples in der letzten Woche, die App HKmap Live auf Weisung der chinesischen Regierung zu entfernen, sei zutiefst beunruhigend, heißt es in dem Schreiben. Gemeinsam forderten die Politiker Apple dazu auf, den Kurs zu ändern und zu zeigen, dass Werte über den Marktzugang gestellt werden. Mit diesem Schritt würde der Konzern zu den mutigen Männern und Frauen stehen, welche sich für die Grundrechte und Würde in Hong Kong einsetzen.

Keine Reaktion von Apple

Bisher reagierte Apple nicht offiziell auf das Schreiben der US-Abgeordneten. Tim Cook selbst hatte in einem offenen Brief an seine Mitarbeiter geschrieben, dass die HKmap Live App gelöscht wurde, weil sie gegen die Hong Konger Gesetze verstoßen hätte und die Sicherheit der Benutzer erhöhe.

Die App sei Apple zufolge, basierend auf glaubwürdigen Informationen, entfernt worden, da sie dafür eingesetzt wurde, einzelne Polizeibeamte, Einzelpersonen und Eigentum anzugreifen, wenn keine Polizei anwesend ist. Diese Nutzung verstoße gegen das Hong Konger Recht und den App Store Richtlinien, die persönlichen Schaden ausschließen. In dem Brief schreiben die US-Abgeordneten außerdem, dass Apple offenbar mindestens 2.200 Apps  in China „zensiert“ habe.

Für Apple ist ein China ein wichtiger Markt, verbucht dort hohe Verkaufszahlen und lässt unter anderem das iPhone von Auftragsfertigern wie Foxconn herstellen. Die US-Strafzölle zwingen Apple allerdings dazu, die Produktion teilweise nach Vietnam und anderen Ländern auszulagern, um die finanziellen Folgen der US-Handelspolitik abzufedern.

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Ein Kommentar

  1. „In dem Brief schreiben die US-Abgeordneten außerdem, dass Apple offenbar mindestens 2.200 Apps in China „zensiert“ habe.“

    Offenbar …

    Woher wollen die Abgeordneten es wissen? Wer hat das wie ermittelt? Wer war dafür der Geldgeber?

    Nur drei Fragen. Aber es wird gedankenlos in den Medien veröffentlicht. Mit welcher Zielstellung?

    „Die US-Strafzölle zwingen Apple allerdings dazu, die Produktion teilweise nach Vietnam und anderen Ländern auszulagern, um die finanziellen Folgen der US-Handelspolitik abzufedern.“

    Die US-Strafzölle sind sicher nicht der Grund. Niemand weiß, wie lange der Handelskrieg noch andauern wird. Produktionskapazitäten in andere Länder zu verlagern verschlingt Unsummen von Geld. Außerdem müssen auch ausreichend entsprechende Fachleute vor Ort sein. Es ist also ein mittelfristiger Prozess, der aber sicherlich nicht durch plötzliche Strafzölle ausgelöst wurde. Es sind die Gesetze des Marktes. Wird es in einem Land zu teuer, so lagert man in Länder aus, die billiger sind. Nur dadurch bleibt man konkurrenzfähig. Nicht erst seit einem oder zwei Jahren schnappen chinesische Unternehmen wie Huawei, Xiaomi und andere dem iPhone-Hersteller Marktanteile weg.

    Warum wird von den Medien nicht einmal in Erwägung gezogen, dass dies auch ein Grund ist?

    Den Marktgesetzen muss doch jeder Weltkonzern folgen. Ist doch nun wirklich plumpe Ökonomie.

    „Bisher reagierte Apple nicht offiziell auf das Schreiben der US-Abgeordneten.“
    Warum sollte er das machen? Er hat eine Antwort vordem schon gegeben. Sich zu wiederholen macht wohl kaum Sinn. Wobei die politischen Grundeinstellungen der Abgeordneten nicht näher erläutert wird. Können ja alles Hardliner sein, die einfach mal wieder auf die Menschenrechte reiten wollen, um eigenes Versagen zu vertuschen. Wie steht es denn um die Latinos oder die Schwarzafrikaner in den USA? Sind da immer die Menschenrechte eingehalten? Von der Todesstrafe in 36 der 50 Bundesstaaten ganz zu schweigen oder den 15.000 Toten jährlich, die nur infolge der Waffengesetze sterben.

    Mehr Kritik wäre schon angebracht.